Bild Augenringe und ihre Behandlung Menschen mit hellem Hauttyp neigen zu Augenringen, besonders wenn Stress und Schlafmangel hinzu kommen.

Wenn lange Nächte Schatten werfen

Augenringe und ihre Behandlung

Stress, Überarbeitung oder durchwachte Nächte – es gibt viele Gründe für dunkel umschattete Augen. In den meisten Fällen sind Augenringe ein sichtbares Zeichen dafür, dass Ihr Körper Erholung braucht. Doch es gibt auch Menschen, die ohne Stress oder lange Nächte Augenringe haben. Was Sie gegen die lästigen Schatten tun können und wie Sie ihnen vorbeugen.

Wie entstehen Augenringe?

Am stärksten fallen die bläulich-violetten, grauen oder bräunlichen Verfärbungen im Bereich unterhalb des Auges auf. Wenn Sie Ihr Spiegelbild betrachten, erscheinen Ihre Augen eingefallen und auf Ihre Mitmenschen machen Sie einen kranken Eindruck. Augenringe entstehen manchmal durch eine stärkere Hautpigmentierung im Augenbereich. In den meisten Fällen sind Gefäße die Ursache, die durch die Haut hindurch scheinen. Der Hautbereich unterhalb der Augen zählt zu den dünnsten Hautstellen des Körpers und enthält kaum Fettgewebe. Dafür versorgen viele kleine Blutgefäße den Augenmuskel. Sind diese feinen Gefäße unter der zarten Haut vorübergehend erweitert, zeichnen sich dunkle Augenringe ab. Eine schlechte Durchblutung verstärkt diesen Effekt, weil sauerstoffarmes Blut eine dunklere Farbe besitzt als sauerstoffreiches Blut.

Hinweis: Wie stark sich die Blutgefäße durch die Haut abzeichnen, ist abhängig vom Hauttyp und der Dicke des Fettgewebes. Im Allgemeinen sind hellhäutige, schlanke Menschen häufiger als andere von Augenringen betroffen.

Nur selten ein Fall für den Arzt

Augenringe sind in den meisten Fällen völlig harmlos. Nur, wenn Sie unter zusätzlichen Beschwerden leiden, empfiehlt sich ein Besuch beim Hausarzt. Sind Ihre Augenringe durch eine Überpigmentierung der Haut entstanden, ist es möglich, den Hautfarbstoff Melanin durch spezielle Cremes zu verringern. Eine solche Bleichung, beispielsweise mit Hydrochinon, darf wegen eventueller Nebenwirkungen nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Eine Alternative zur Hautbleichung ist eine Laserbehandlung. Beide Therapien besprechen Sie am besten mit Ihrem Hautarzt.

Eine operative Methode gegen Augenringe aufgrund von durchscheinenden Gefäßen ist die Unterspritzung der Haut mit Fett von Bauch oder Gesäß (autologe Fetttransplantation). Zur Aufpolsterung dünner Hautareale kann auch die flüssigkeitsbindende Hyaluronsäure angewendet werden. Als medizinische Eingriffe sind sie möglicherweise mit Nebenwirkungen wie Blutergüssen, Schwellungen oder Unebenheiten der Haut verbunden.

Hinweis: Für die Kosten einer Unterspritzung müssen Sie selbst aufkommen, weil das Beseitigen der lästigen, aber harmlosen Augenringe medizinisch nicht notwendig ist.

Kurzfristige Hilfe mit Gurkenscheiben und Kompressen

Viele Tipps aus Zeitschriften und Internet basieren darauf, den empfindlichen Augenbereich zu kühlen und für eine Entspannungspause zu sorgen. Hierzu gehören das Abwaschen des Gesichts mit kaltem Wasser, das Auflegen von Gurkenscheiben oder kalten Kompressen auf die geschlossenen Augen. Eine Kühlung hilft bei leichten Augenringen und angeschwollenen Augen zumindest für kurze Zeit, weil die Gefäße sich zusammenziehen und sich nicht mehr durch die Haut abzeichnen.

Tipp: Mit einer Abdeckcreme (Concealer) gewinnen Sie ganz sicher den Kampf gegen die Augenringe! Achten Sie darauf, ihn auf Ihren Hauttyp und die Färbung des Augenschattens abzustimmen: Bläuliche Augenringe gleichen Sie mit gelben Pigmenten aus, die zum Beispiel im Avène Couvrance Korrekturstick, im La Roche-Posay Toleriane Korrekturstift oder in der Vichy Dermablend Korrekturfarbe enthalten sind. Grüne Pigmente eignen sich für rote Äderchen und rot bei bräunlicher Hautfärbung.

So kommt es erst gar nicht zu Augenringen

Mit ein paar einfachen Verhaltensregeln entstehen dunkle Augenringe erst gar nicht:

  • Ein gesunder Lebensstil tut nicht nur Ihren Augen, sondern dem ganzen Körper gut. Vermeiden Sie Stress und Schlafmangel.

  • Achten Sie auf kühle, ausreichend durchlüftete Schlafräume.

  • Verzichten Sie weitgehend auf Nikotin und Alkohol.

  • Eine ausgewogene Ernährung mit viel Vitamin C und Eisen sowie eine Trinkmenge von mindestens eineinhalb Litern versorgt Ihren Körper mit den wichtigsten Nährstoffen.

  • Bringen Sie die Durchblutung mit regelmäßiger sportlicher Betätigung in Schwung.

  • Ein Besuch im Solarium lässt die empfindliche Haut im Augenbereich schneller altern und Augenringe verstärken sich. Verwenden Sie bei Aufenthalten im Freien stets Sonnenschutzmittel und tragen Sie eine Sonnenbrille, um die schädlichen UV-Strahlen abzufangen.

  • Feuchtigkeitsspendende Cremes beruhigen und entspannen den Hautbereich rund um die Augen.

Quelle: Christine Kammer, Die Nacht zum Tag gemacht? Pharmazeutische Zeitung Nr. 13+14, S. 56, Juli 2018.

Autor / Rechte
17.11.2018
Simone Lang

Rhein-Apotheke, Inhaberin Lucie Klügge